Montag, 25. Februar 2008

Runde Sache


Gestern hatten wir unseren Insel-Gottesdienst mit Bernd Siggelkow von der Arche in Hellersdorf, dem Kinder- und Jugendhilfsprojekt. Ich bin sehr dankbar, die Lieder der Band waren stimmig, der Gottesdienst war fröhlich und auch an den richtigen Stellen ernst und bewegend: "Deutschlands vergessene Kinder!" Einige Rückmeldungen nach dem Godi machen auch Mut, als Gemeinde weiterzugehen. Wir haben einen diakonischen Auftrag und verlieren an Glaubwürdigkeit, wenn wir an dieser Stelle kneifen. Rechts ist jetzt auch der Link zur Arche.

Donnerstag, 21. Februar 2008

aktuelle artikel

Habe endlich mal die alten rausgeschmissen und werde nun nach und nach ergänzen. Drei gute Texte sollen für den Anfang reichen...

Dienstag, 19. Februar 2008

Jona und die Kennzeichen der Gemeinde Jesu

Am Donnerstag starte ich die neue Bibelstundenreihe über Jona. Historizität hin oder her... Es gibt gute Gründe, während unseres Leitbildsprozesses auf Jona zurückzugreifen. An ihm können wir erkennen, was zum Wesen, zu den Kennzeichen der Gemeinde Jesu gehört und in welcher Sackgasse viele Ortsgemeinden sich heute befinden. Und wenn wir da nicht rauskommen, werden ganze Gemeinden bald Teil der Geschichte sein:

- Es gibt einen klaren Auftrag durch Gott (ob nun Warren-Fan oder nicht: es gibt einen Auftrag, ja wirklich!)
- Und es gibt Tendenzen, diesen Auftrag nicht auszuführen. Die Gründe dafür sind wohl vielfältig: Angst, man will sich nicht die Hände schmutzig machen, Kraftlosigkeit, Verzettelung, Ablenkung, Ich-Bezogenheit, Nabelschau, Unkenntnis, Tradition. Manchmal denke ich aber, wir sehen in Gottes Auftrag keinen Auftrag, sondern hilfreiche Tipps fürs Gemeindeleben, Ideen, Möglichkeiten. Nein, es ist Gottes Auftrag!
- Wir spüren in diesem Auftrag Gottes Liebe für die Ungläubigen und Gottlosen. Und wir sehen gleichzeitig Gottes Mahnung, wenn wir unsere Verantwortung vernachlässigen.
- Außerdem erleben wir bei Jona ein angespanntes, merkwürdiges Verhältnis zu den Gottlosen. Dies gipfelt darin, dass er sich über die Bekehrung/Umkehr nicht freuen kann. Er denkt nur an sich und hofft, selbst auf die Kosten zu kommen.
- Wie nah dürfen „die Heiden“ uns kommen? Wie reden, denken, beten wir über sie?
- Zuletzt erleben wir in der Jona-Erzählung eine große Weltoffenheit, ja eine „Welt-Sympathie“: alle Personen sind Teil der Erzählung und tragen auf sympathische Weise zum Gelingen der Geschichte bei (bitte jetzt nicht zu wörtlich nehmen): die Seeleute, der König, die Einwohner, die Tiere – besonders der Wurm. Alle? Einer nicht. Nicht gerade offen und sympathisch ist der einzig Fromme. Manchmal hat sich in den Jahrtausenden wirklich nichts geändert…

Der Hinweis ist auch nötig: Wie reagieren wir heute auf die Propheten, die die ganze Welt ermahnen? Wenn wir sozial- und bildungspolitisch, ökonomisch und ökologisch, energie- und friedenspolitisch so weitermachen…

Mittwoch, 13. Februar 2008

Vier neue Kennzeichen?!

Die vier klassischen Merkmale der Kirche Jesu (die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche; aus dem Nizänum) haben sicher an Aktualität nicht verloren, wenn sie auch im Laufe der Jahrhunderte für konfessionelle Spiele genutzt wurden.
Die auch durch Hirsch und Frost ausgelöste Diskussion um neue Merkmale finde ich sehr anregend: Gemeinde muss missional, inkarnatorisch, messianisch und apostolisch sein! Ihre These lautet: Nur so kann wegen neuen, postmodernen und nach-christlichen Rahmenbedingungen Gemeinde aktuell gestaltet werden.
Dazu ist mir wichtig:
Missional: Weil die Gemeinde selbst die Sendung, Mission ist. Wir praktizieren nicht Mission (In- und/oder Ausland); wir sind vom Wesen her Mission.
Inkarnatorisch: Ins Fleisch gehend, in die Zerbrechlichkeit, Vorläufigkeit, Sündhaftigkeit gehen. Gemeinde muss wieder den Weg der Entäußerung und Erniedrigung gehen. Hin zu den Menschen, nicht auf sie warten. Zum Äußersten bereit sein. Keine Angst vor der anderen Kultur haben.
Messianisch: Hier sehe ich Zweifaches: Das Erlösungswerk Jesu muss deutlich im Mittelpunkt stehen und auch erlebbar sein. Jesus hat Himmel und Erde verbunden. Er ist nicht der Problemlöser, sondern der Erlöser. Aber auch wir dürfen uns von seiner gnädigen Art anstecken lassen. Messianische Gemeinde ist gnädige Gemeinde!
Apostolisch: Die biblische Lehre der Apostel als Grundlage für den strategischen, geist-begabten Bau des Reiches Gottes (überregional, Gemeinden gründen).
Da kann ich nur sagen: Weiter so, wo wir bereits begonnen haben! Und viel Mut für weitere Veränderungen!

Donnerstag, 7. Februar 2008

notae ecclesiae

In der Bibelstunde beenden wir heute eine dreiteilige Reihe über die Kennzeichen bzw. Wesensmerkmale der Gemeinde Jesu. Wann ist Gemeinde Gemeinde Jesu? Da gibt es natürlich die historischen Antworten und Versuche zu antworten in der Kirchengeschichte. Aber auch aktuell wird die Frage immer spannender. Dabei sollte uns der Versuch gelingen, den Auftrag und die inhaltliche Arbeit tatsächlich vom Wesen bzw. Charakter zu unterscheiden. Natürlich sollte die Gemeinde missionarisch, diakonisch, gemeinschaftsfördernd sein. Natürlich sollte man in ihr Gott besser kennen lernen, ihm die Ehre geben und Gaben sowie Talente dem Reich Gottes und der Welt zur Verfügung stellen. Dies ist aber eher eine Aufgabenbeschreibung. Was bzw. wer sind wir von unserem innersten Wesen her? Dazu später mehr...

Samstag, 2. Februar 2008

Wählerwille

Frau XY aus Hessen pocht in der Diskussion um die Regierungsbildung darauf, man müsse den Wählerwillen berücksichtigen. Mit diesem Argument will sie die FDP zur Koalition treiben. Ich kann den ganzen Quatsch der Parteien nicht mehr hören. Wenn Frau XY auf den Willen der Wähler achten würde, müsste sie akzeptieren, dass Koch immer noch mehr Stimmen hat als sie. Es ist doch krass: Da kann die CDU 12 % verlieren und die SPD fast 8% gewinnen, und es reicht immer noch nicht. Nun gut. Die Sache ist aber wirklich sehr knapp und Koch muss eigentlich seinen Hut nehmen. Doch jetzt zum Wählerwillen: Wenn schon, dann rot rot grün, aber doch nicht mit der FDP. Es gibt nun eindeutig eine linke Mehrheit, eindeutig einen Wählerwillen! Auf, Frau XY, Wählerwillen respektieren und Regierung bilden!