Mittwoch, 20. Juni 2007

Neuer Wein in neue Schläuche

Aufgrund des Artikels in „Die Gemeinde“ (Nr. 13, 2007) von Andi Balsam (vielen Dank dafür!) über die „Emerging Churches“ habe ich mit einem pensionierten Pastor gesprochen. „Unsere Gemeinden haben an missionarischer Kraft verloren und wir haben auch nicht mehr das Zeug, eine starke missionarische Bewegung zu werden. Neuer Wein gehört in neue Schläuche und will auch nicht in Gemeinden unserer Art, so modern sie sich auch geben. Wenn es gut läuft, werden sich immer wieder mal 2, 3 Leute zu uns verirren, und das war’s dann auch.“ So in etwa hat er gesagt. Ich ahne, das stimmt. Doch was sind die Gründe dafür? Und was müsste sich ändern, dass dieser Pastor Unrecht behält? Ich befürchte dreierlei: Zunächst wollen wir gar keine Gemeinden sein mit missionarischer Durchschlagskraft, weil uns der Preis zu hoch ist. Wo wir das wissen, geben wir es nicht zu. Oft spielt sich diese Ablehnung aber unterschwellig ab. Unsere Ekklesiologie müsste vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Und wer hat dazu schon Kraft und Mut. Vielleicht am 31. Oktober 2017? Zweitens erlebe ich viel „Rumgedoktere“ an den Symptomen. Da machen wir vorschnell ein wenig auf Emerging. Und schließlich nehme ich in missionarisch aktiven Gemeinden eine große Bedeutung der Bekehrung, der Lebensübergabe, des Raums der Entscheidung, der Taufe wahr („Die Gemeinde“ u.a „Taufen“ und in 2007: Nr. 8, S. 22.24; Nr. 10, S. 20; Nr. 11, S. 23). Ja ist es das denn wirklich?
Ich mache meine Arbeit mit großer Leidenschaft. Was die Zukunft angeht bin ich aber auch ziemlich angespannt.

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